Burggeister & Schlossgespenster

 

Genaugenommen verwende ich für die Reflexionsmessung auf der anderen Wellenlänge zwei Kameras. Das hat letztlich wirtschaftliche Gründe. Die zweite Kamera - welche in diesem Kapitel nicht behandelt wird - ist der Aufnahmesensor nebst Verschluss und Datenspeicherung.


Die Kamera selbst, also jene technische Vorrichtung, die die Basis für die Reflexionsmessung auf anderer Wellenlänge bildet, ist angelehnt an ein klassisches physikalisches Instrument, der optischen Bank. Konkret eine Sinar Systemkamera. Im wesentlichen eine Sinar F2. Wobei dies bei der Modularität des Sinar-Konzepts ohne Belang ist. Kamerakomponenten unterschiedlicher Modellreihen lassen sich untereinander problemlos kombinieren, sofern es sich um das gleiche Bildformat handelt. Im meinem Fall weist dies eine maximale Bildfläche (= Sensorfläche) von 5 x 5 Zoll (127 x 127 mm) auf.


Eine optische Bank besteht aus einem Tragrohr mit Stativhalterung, Objektivstandarte (Halter) und Bildstandarte. Beide Standarten lassen sich horizontal, vertikal und entlang des Tragrohrs verschieben sowie horizontal und vertikal neigen. Das ergibt je Standarte fünf - insgesamt zehn - Freiheitsgrade, in der sich die Kamera, unabhängig vom globalen Standort, verstellen lässt. Die Verstellung in den Freiheitsgraden ermöglicht eine flexible Bildgestaltung. Die Schärfe zum Beispiel, muss dabei nicht zwangsläufig parallel zur Bildebene liegen, sondern kann, aufgrund der

Sensor     Objektive     Kamera     Galerie

Neigungen der Standarten, in nahezu beliebiger Weise angeordnet werden. Auch selektive „Streifen“ sind durch gegenläufiges Neigen der Standarten möglich.


Insbesondere die Verschiebbarkeit der Bildstandarte, an der der Aufnahmesensor angebracht wird, ermöglicht die Nutzung eines wirtschaftlich vertretbaren Sensors.


Die verwendeten Objektive, welche an der Objektivstandarte angebracht werden, verfügen nicht über Auszüge zur Fokussierung. Der für die Fokussierung erforderliche Auszug wird durch das Tragrohr der optischen Bank erbracht. Dieses ist beliebig verlängerbar. Hierdurch wird der erforderliche Abstand zwischen Objektiv und Sensor, je nach Motiventfernung und verwendeter Objektivbrennweite, erbracht. Nötigenfalls muss das Tragrohr durch eine - oder mehrere - weitere Stativadapter gelagert werden.


Zum Ausschluss fremder Lichtstrahlung wird die Objektivstandarte mit der Bildstandarte durch einen lichtdichten Balgen verbunden.


Fertig ist eine Kamera, ohne damit wirklich Reflexionsmessungen durchführen zu können. Denn dazu werden Objektive und Sensoren - zumindest jeweils eines - benötigt.